Volkshochschulen fordern mehr Mittel für die politische Bildung von Kindern und Jugendlichen

Außerschulisches Empowerment trägt zur demokratischen Bewusstseinsbildung bei

Bonn (ots) - Die Volkshochschulen in Deutschland haben die Veröffentlichung des 16. Kinder- und Jugendberichts zum Anlass genommen, um eine deutliche Aufstockung der Fördermittel im Kinder- und Jugendplan des Bundes zu fordern. Sie bekräftigen damit die Empfehlung der unabhängigen Sachverständigenkommission, die den Bericht im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verfasst hat. "Volkshochschulen machen Mitbestimmung und politische Teilhabe erfahrbar. Dies ist insbesondere für Kinder und Jugendliche eine entscheidende Erfahrung bei der Herausbildung eines demokratischen Bewusstseins. Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann nur funktionieren, wenn jeder und jede Einzelne die Regeln unseres Zusammenlebens mitgestalten kann", betont die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV), Annegret Kramp-Karrenbauer.

Mehr als die Hälfte der bundesweit rund 900 Volkshochschulen wenden sich mit speziellen außerschulischen Lernangeboten an die Altersgruppe der unter 18-Jährigen. Viele dieser Angebote zielen darauf ab, Kinder und Jugendliche in ihrer Selbstwahrnehmung zu unterstützen, ihre Urteilskraft im politischen Meinungsbildungsprozess zu stärken und ihnen konkrete Handlungs- und Einflussmöglichkeiten aufzuzeigen. "Dieses Empowerment trägt maßgeblich zum Schulerfolg bei. Außerschulische Bildung ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit und wirkt Frustrationen und Radikalisierungstendenzen entgegen", führt der DVV-Vorsitzende Martin Rabanus aus.

Mit Mitteln des Kinder- und Jugendplans können Volkshochschulen jährlich 100 bis 150 Maßnahmen der politischen Jugendbildung anbieten. Bis zu 3.000 junge Menschen im Alter von 10 bis 26 Jahren profitieren davon. Der Aspekt der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe steht dabei besonders im Fokus. Allerdings stagniert die Höhe der Fördermittel seit 1989, so dass de facto weniger Geld für Bildungsangebote zu Verfügung steht. Volkshochschulen bleiben deshalb bei der Anzahl der realisierten Maßnahmen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Eine Erhöhung der jährlichen Maßnahmemittel um wenigstens 50 Prozent auf 375.000 Euro ist deshalb aus ihrer Sicht dringend geboten.

Insbesondere seit Beginn der Corona-Krise haben Volkshochschulen große Anstrengungen unternommen, um kreative und interaktive (digitale) Bildungsformate für Kinder und Jugendliche anzubieten. Entsprechende Konzepte, Materialien und wissenschaftliche Fachbeiträge sind in Online-Dossiers auf www.volkshochschule.de (http://www.volkshochschule.de) gesammelt.

Ende November treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der "jungen vhs" zum virtuellen bundesweiten Vernetzungstreffen, um unter dem Titel #SagmirdeineMeinung - Mitsprache und Beteiligung von Jugendlichen gestalten" über innovative Formen der Partizipation zu beraten. Für 2021 plant der DVV das Sonderprojekt "Time for action". Ein Teil der Fördermittel aus dem Kinder- und Jugendplan wird dann gezielt für partizipative Projekte eingesetzt.

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