PwC-Studie

Transport- und Logistikbranche trotzt COVID-19

Düsseldorf (ots) - PwC-Studie und Szenarioanalyse: Sektor angesichts Coronakrise in Teilbereichen überraschend robust / Weltweit 244 M&A-Deals - mehr als 2018 / Personenverkehr hart getroffen / Kurierdienste erleben Boom / Impfstoffdistribution eine der großen Herausforderungen 2021

Die COVID-19-Pandemie hat im Jahr 2020 tiefe Spuren in der globalen Transport- und Logistikbranche hinterlassen. Angesichts der enormen Herausforderungen zeigten sich einige Subsektoren wie das Frachtsegment dennoch robust. So legte die Dynamik bei den Fusionen und Übernahmen nach einem schwachen ersten Halbjahr in den letzten beiden Quartalen des abgelaufenen Jahres deutlich zu. Insgesamt wurden zwischen Januar und Dezember 244 Deals angekündigt. Das sind zwar 17 weniger als im starken Vorjahr, doch trotz der Krise übertrifft die Anzahl der Mergers & Acquisitions (M&A) das Niveau von 2018. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse "Transport and logistics barometer" von PwC Deutschland, in der die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft die aktuellen Entwicklungen, M&A-Deals, Joint Ventures und strategischen Allianzen in der Transport- und Logistikindustrie im Jahr 2020 untersucht.

Ingo Bauer, Leiter des Bereichs Transport & Logistik bei PwC Deutschland, erklärt: "Die Pandemie hat die Subsektoren der Branche unterschiedlich hart getroffen. Das dynamische Dealgeschehen im vergangenen Jahr darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Beispiel der Personenverkehr weiterhin unter Druck steht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Lichtblicke, so profitieren etwa Logistiker vom boomenden Onlinegeschäft."

COVID-19 verschärft die Situation im Personenverkehr

Der Personenverkehr ist besonders stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Die Anzahl der Deals ging hier von 95 (2019) auf 67 zurück. Allerdings lag der durchschnittliche Wert der Transaktionen deutlich höher als im Güterverkehr. Eine mögliche Erklärung: Krisenbedingt hatten und haben auch große Unternehmen wie Fluggesellschaften mit erheblichen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Sie sind auf staatliche Hilfen oder private Investoren angewiesen. Die Pandemie wird hier noch lange nachwirken. "Selbst im günstigen Szenario einer effektiven Impfkampagne weltweit ist für den Personenverkehr nicht vor 2023/2024 mit einer vollständigen Erholung zu rechnen, insbesondere in der Luftfahrt kann es noch länger dauern", sagt Dr. André Wortmann, Koordinator Transport & Logistik Deals bei PwC Europe.

Güterverkehr und Logistik erholen sich schneller

Nachdem einige Lieferketten bedingt durch die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zwischenzeitlich unterbrochen waren, zeigt sich für das Segment Güterverkehr und Logistik ein gemischtes Bild. Ein Großteil der Logistiker hat es aus eigener Kraft geschafft, die Herausforderungen im operativen Geschäft zu bewältigen. "Besonders Kurier-, Express- und Paketdienste profitieren in der Pandemie vom Onlinehandel und erleben einen echten Boom im Privatkunden-Geschäft. Konsumenten werden auch nach der Krise vermehrt den E-Commerce nutzen, das Wachstum wird anhalten, wenn auch nicht so stark wie in 2020", sagt Ingo Bauer.

Dealvolumen fällt

Das Volumen der Transport- und Logistik-Transaktionen brach 2020 deutlich ein, mit 84,3 Milliarden US-Dollar lag es 42 Prozent unter dem Vorjahr. Der durchschnittliche Sales Multiple, der das Verhältnis des Kaufpreises zum Unternehmensumsatz ausdrückt, ist 2020 mit 1,0 auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise gefallen. Dies ist allerdings auch durch die Berechnungsmethode bedingt: Die niedrigen Multiples von 2020 wurden auf Basis der vergleichsweise starken Umsätze im Jahr 2019 berechnet.

Keine Insolvenzwelle erwartet

Nach einem herausfordernden Jahr 2020 steht der Transport- und Logistikbranche ein hartes Jahr 2021 bevor. "Die Unternehmen müssen ihr Geschäft stabilisieren, ihre Digitalisierung weiter vorantreiben und sich weiterhin verändernden Rahmenbedingungen anpassen. Während sich Fracht und Logistik im Aufwärtstrend befinden, steht insbesondere der Personenverkehr unter Druck. Trotz Coronakrise gibt es derzeit jedoch - in der Gesamtbetrachtung der Branche - keine Anzeichen für großflächige Insolvenzen", erklärt André Wortmann. Wichtig sei zudem eine kluge Reaktion auf das neue Mobilitätsverhalten im Personenverkehr. Eine Kernherausforderung für die Branche wird auch die Impfstoffdistribution. Hunderte Millionen Dosen müssen sicher und gut gekühlt transportiert werden.

Die PwC-Szenarioanalyse zeigt: Gelingt Europa eine effektive Impfkampagne gegen das Coronavirus, kann sich die Transport- und Logistikbranche schon 2021 deutlich erholen. Die Bruttowertschöpfung im europäischen Güterverkehr könnte dann um 5,4 Prozent zulegen. Frühestens Ende 2022 wäre der Markt damit wieder so stark wie vor der Krise.

Methodik

Die Studie kombiniert aktuelle Daten von Refinitiv und S&P Global Capital IQ zu den globalen Mergers & Acquisitions, Joint Ventures und strategischen Allianzen mit eigenen (Szenario-)Analysen.

Die Studie sowie weitere Informationen finden Sie unter www.pwc.de/Logistik-Barometer (http://www.pwc.de/Logistik-Barometer).

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 284.000 Mitarbeiter in 155 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure (http://www.pwc.com/structure).

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