Medienpräsenz-Studie

Im Schatten der Corona-Krise / Welche Konzernchefs 2020 am stärksten in der Öffentlichkeit standen

Medienpräsenz-Studie: Im Schatten der Corona-Krise / Welche Konzernchefs 2020 am stärksten in der Öffentlichkeit standen / Medien-Peaks im Jahresverlauf /

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München (ots) - Sie sind die Medienlieblinge des Jahres 2020: Volkswagen-Chef Herbert Diess, Lufthansa-CEO Carsten Spohr und Daimler-Chef Ola Källenius stehen im Medienpräsenz-Ranking 2020 an der Spitze. Fast ein Viertel der CEO-Berichterstattung der Dax- und MDax-Chefs fiel im vergangenen Jahr auf diese drei Manager. Dabei drehte sich natürlich auch in den Vorstandsetagen viel um die Corona-Pandemie, die das öffentliche Bild der Konzernchefs prägte. Während manche CEOs wie Adidas-Chef Kasper Rorsted, dessen Unternehmen in der Krise in die Kritik geraten war, im vergangenen Jahr an Reputation einbüßten, konnten anderen ihre Medienpräsenz deutlich ausbauen. Einzige Frau unter den Spitzenmanagern war die ThyssenKrupp-Vorstandsvorsitzende Martina Merz, die in der Medienpräsenz Platz 8 erreichte.

Der Umbruch in Deutschlands größtem Automobilkonzern beschäftigte im vergangenen Jahr nicht nur Aktionäre und Politik, sondern auch die Medien: Jeder neunte untersuchte CEO-Bericht in Print- und Online-Medien handelte von Volkswagen-Chef Herbert Diess. Mit knapp 31.985 Nennungen steht der Automobilmanager damit im Medienpräsenz-Ranking 2020 auf Platz 1.

Am zweithäufigsten wurde Lufthansa-Chef Carsten Spohr (Platz 2, 27.986 Nennungen) erwähnt, der in der Corona-Krise um seinen Konzern kämpfen musste und aufgrund von Stornierungen und Erstattungsansprüchen der Kunden eine negative Tonalität verzeichnete. Den dritten Platz belegt Daimler-Chef Ola Källenius (18.926 Nennungen) - ein weiterer Hinweis, wie stark die Veränderungen in der Automobilbranche die Berichterstattung und die Online-Diskussionen prägen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie CEO Communication Monitor, die kontinuierlich die Medienpräsenz der wichtigsten deutschen Konzernchefs untersucht und von dem Beratungsunternehmen KEYNOTE herausgegeben wird. Die Studie umfasst die Online- und Print-Medienpräsenz aller 90 Dax- und MDax-Chefs des Jahres 2020. Dazu wurden 401.000 Artikel und Posts aus mehr als 300 Print- und Online-Medien sowie aus sozialen Medien ausgewertet. Über eine automatisierte Sentiment-Analyse wurde zudem die Tonalität der CEO Berichterstattung ermittelt.

Top 10: Diese Manager waren am häufigsten in den Medien

Der scheidende Siemens-Chef Joe Kaeser stand auch 2020 wieder im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses - im Medienpräsenz-Ranking belegt er wie im Vorjahr den vierten Platz. Ebenfalls unter den Top 10 der meistgenannten CEOs sind die Chefs von Deutsche Bank (Christian Sewing, Platz 5), Commerzbank (Martin Zielke, Platz 6), BMW (Oliver Zipse, Platz 7), ThyssenKrupp (Martina Merz, Platz 8), Airbus (Guillaume Faury, Platz 9) und SAP (Christian Klein, Platz 10). Damit ist mit Martina Merz (8.892 Erwähnungen) erstmals eine Frau unter den zehn Spitzenmanagern mit der größten Medienpräsenz vertreten. Sie war zugleich auch die einzige Frau unter den 90 Dax- und MDax-CEOs.

Aufsteiger: Bruch, Kullmann, Beaujean, Östberg, Schein

Neben der aktuellen Medienpräsenz ermittelt der CEO Communication Monitor auch die langjährige Positionierung der deutschen Vorstandsvorsitzenden. Zu den Aufsteigern mit positiver Tonalität gehörten 2020 Siemens Energy-CEO Christian Bruch (Platz 21), Evonik-Chef Christian Kullmann (Platz 22) sowie Pro-SiebenSat1-Chef Rainer Beaujean (Platz 23). Auch der Vorstand des Dax-Aufsteigers Delivery Hero, Niklas Östberg (Platz 29) und Varta-Chef Herbert Schein (Platz 35) konnten im vergangenen Jahr ihre Medienpräsenz bei positiver Tonalität deutlich steigern. Ebenso verbesserten sich die Vorstandsvorsitzenden von TeamViewer (Oliver Steil, Platz 44), Gerresheimer (Dietmar Siemssen, Platz 47), Evotec (Werner Lanthaler, Platz 55) und Qiagen (Thierry Bernard, Platz 62).

Absteiger: Reputationsverlust in der Corona-Krise

Zu den Absteigern des Jahres 2020 gehören RWE-Chef Rolf Martin Schmitz (Platz 20), Puma-CEO Björn Gulden (Platz 43) und Hannover Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz (Platz 60): Diese

Vorstandsvorsitzenden verloren deutlich an Medienpräsenz und verzeichneten zugleich eine negative Tonalität in der Berichterstattung. Einen leichten Rückgang hatten Deutsche Bank-Chef Christian Sewing (Platz 5) sowie Bayer-CEO Werner Baumann (Platz 11). Einen deutlichen Reputationsverlust musste auch Kasper Rorsted (Platz 14) hinnehmen. Zwar konnte der Adidas-

Chef seine Medienpräsenz steigern, allerdings kämpfte er mit einer deutlich negativen Tonalität. Er stand in der Kritik, weil Adidas zu Beginn der Corona-Pandemie zunächst die Shop-Mieten nicht mehr bezahlen wollte. Mit Spohr und Rorsted hatten damit 2020 zwei Vorstandsvorsitzende Reputationsverluste, weil ihr Handeln in der Corona-Krise als unsolidarisch oder kundenunfreundlich angesehen wurde. Eine negative Tonalität hatte auch die Medienpräsenz von Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg (Platz 27), dessen Namen vor allem im Zusammenhang mit dem Maut-Skandal auftauchte. Alle genannten CEOs werden künftig ihre Reputation erst wieder aufbauen müssen.

Kluft in der Medienpräsenz: Promi-CEOs und Mauerblümchen

Nach wie vor gibt es eine deutliche Kluft in der Medienpräsenz der deutschen Spitzenmanager, wie unsere Studie zeigt. Mehr als die Hälfte der gesamten CEO-Berichterstattung (54 Prozent) drehte sich im vergangenen Jahr um die zehn am häufigsten erwähnten Unternehmenschefs. Vier dieser "Promi-CEOs" führen Unternehmen, die im Mdax notiert sind. Das ist von daher bemerkenswert, da der Studie zufolge Dax-Chefs im Durchschnitt eine 2,5-Mal so große Medienpräsenz haben wie MDax-Chefs.

Im Gegensatz dazu gab es auch 2020 wieder eine Reihe von Unternehmenslenkern, die praktisch nicht in der Medienöffentlichkeit auftauchten. Die zehn CEOs mit der geringsten Präsenz - allesamt Chefs von MDax-notierten Unternehmen - konnten zusammen gerade einmal ein Prozent der Medienöffentlichkeit verbuchen. Zu ihnen gehören die börsennotierten Immobilienfirmen TAG Immobilien (Martin Thiel, Platz 88), Grand City Properties (Refael Zamir, Platz 89) und Aroundtown (Shmuel Mayo, Platz 90), deren Vorstandsvorsitzende im Medienpräsenz-Ranking die letzten Plätze belegen. Aber auch Unternehmenschefs wie Christoph Vilanek (Freenet, Platz 87), Olivier Elamine (Alstria, Platz 86), Tobias Hartmann (Scout24, Platz 85), Ralf W. Dieter (Dürr, Platz 84), Peter Stadelmann (Rational, Platz 83) und Stefan Fuchs (Fuchs Petrolub, Platz 81) tauchten in 2020 kaum in der Medienöffentlichkeit auf.

Trend zur personalisierten Wirtschaftsberichterstattung

Die Ergebnisse des CEO Communication Monitor zeigen, dass die Schere in der Berichterstattung über CEOs immer weiter auseinander geht. Während bei einigen wenigen Konzernen der Vorstandsvorsitzende wie unter einem Brennglas im ständigen Fokus der Medienöffentlichkeit steht, finden andere Unternehmen in der Berichterstattung praktisch nicht statt.

"Wir sehen nach wie vor einen Trend zur personalisierten Berichterstattung, der durch digitale Kanäle und Social Media noch verstärkt wird. Wenn Medien über ein Unternehmen berichten, geschieht das sehr häufig über die Person des Vorstandsvorsitzenden - im Positiven wie im Negativen", kommentiert Dr. Harald Maass, Partner bei der Strategieberatung KEYNOTE, die Ergebnisse der Studie. "Gleichzeitig zeigen Beispiele wie Adidas oder Lufthansa, dass Fehler bei der CEO-Kommunikation sich sehr schnell zu einem Reputationsschaden für das Unternehmen und die Marke ausweiten können."

Die komplette Studie können Sie hier herunterladen:

https://www.keynote-group.com/de/insights/2020-ceo-communication-monitor

ÜBER KEYNOTE

KEYNOTE wurde 2011 gegründet und ist Deutschlands einzige strategische Kommunikationsberatung, die sich auf das Reputationsmanagement von Top-Managern und die Positionierung von CEOs und Vorständen spezialisiert hat. Gemeinsam mit unseren Auftraggebern erarbeiten wir langfristige Kommunikationsstrategien, stehen als erfahrene Berater in Krisensituationen zur Seite und unterstützen bei der Durchsetzung erfolgskritischer Unternehmensziele. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Kommunikationsberatung und -planung bei CEO-Wechseln. Kunden von KEYNOTE sind Top-Manager und Kommunikationsverantwortliche aus allen Branchen. Standorte des Unternehmens sind München und Berlin. www.keynote-group.com

Über die Studie

Der CEO Communication Monitor ermittelt kontinuierlich die Medienpräsenz der Vorstandsvorsitzenden der wichtigsten deutschen Konzerne. Herausgeber der Studie ist das Beratungsunternehmen KEYNOTE. Das Gesamtpanel umfasst die 300 wichtigsten deutschsprachigen Print- und Online-Medien sowie soziale Medien. Für die Untersuchung wird die Anzahl der Artikel und Posts erfasst, in denen der Name eines Vorstandsvorsitzenden mindestens einmal genannt wird. Insgesamt wurden 2020 401.000 Artikel und Posts untersucht. Die Bestimmung der Tonalität erfolgt durch eine automatisierte Sentiment-Analyse.

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KONTAKT
Janis Vougioukas
Managing Partner
vougioukas@keynote-group.com
089/3794 9076


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