Globale Immobilieninvestments sinken um 13 Prozent auf 187 Mrd. USD - Deutschland auf Platz 2 hinter USA - UK erholt sich

Zunehmender Optimismus, verringerte Einbußen, Logistik und Living im Fokus

Frankfurt (ots) - Frühe Stadien einer Erholung zeichnen sich auf einigen globalen Immobilieninvestmentmärkten mit deutlich rückläufigen Einbußen im Laufe der vergangenen Quartale ab. Die Entwicklung variiert von Land zu Land. Als relativ widerstandsfähig, nicht zuletzt aufgrund eines relativ stabilen Transaktionsumfelds, erweisen sich die größeren, etablierten Märkte.

Weltweit belief sich das Transaktionsvolumen in über 50 Ländern im ersten Quartal 2021 auf 187 Mrd. US-Dollar*, entsprechend einem Rückgang von 13 Prozent (Q1 2021/Q1 2020)." Das Ergebnis liegt damit 11 Prozent bzw. 2 Prozent unter dem Fünf- und Zehnjahresschnitt der jeweils ersten drei Monate", so Hela Hinrichs, Senior Director, JLL EMEA Research & Strategy. Während die Region Asien-Pazifik das Niveau des Vorjahres in 2021 halten konnte (Q 1 2021: 34 Mrd. USD) verzeichnete Amerika (-20 % auf 88 Mrd. USD) deutliche Einbußen, einstellig war das Minus in EMEA (-9 % auf 65 Mrd. USD).

Auf die Top 10 Märkte weltweit entfielen insgesamt rund 160 Mrd. USD angeführt von den USA (81 Mrd. USD) mit einer hohen Liquidität durch genügend Eigenkapitalreserven und einen funktionierenden Finanzierungsmarkt. Investoren richten ihren Fokus mittlerweile auch auf Immobilienobjekte mit höherem Risikoprofil im Bürosektor oder auf Einzelhandels- und Hotelimmobilien.

Auf Platz 2 bleibt Deutschland mit einem Volumen von 16,7 Mrd. USD, entsprechend einem Rückgang von 4 Prozent. Verkaufsmandate hatten spürbar zugenommen, signalisieren ein grundsätzliches Vertrauen in den deutschen Markt, nutzer- und investorenseitig. Darüber hinaus versprechen sich Eigentümer nach wie vor, hohe Erlöse aus Verkaufsprozessen erzielen zu können.

UK konnte mit einem Plus von 40 Prozent auf rund 16 Mrd. USD gegenüber dem allerdings sehr schwachen Vorjahresergebnis zulegen, profitiert dabei vom erneuten Interesse nordamerikanischer und singapurischer Firmen, die im ersten Quartal allein 2,9 Mrd. USD investierten. "London wird seine Anziehungskraft für Investoren nicht verlieren, das war nie zu befürchten. Denn die Metropole an der Themse ist der globale Ursitz des professionellen Immobiliengeschäfts und eine der internationalen Finanzmetropolen schlechthin", so Hinrichs.

Mit einem prozentual zweistelligen Plus haben im ersten Quartal 2021 insgesamt 20 der 52 Märkte im Jahresvergleich zugelegt, darunter Australien und China, beides Länder, die 2020 sehr früh von Covid-19 betroffen waren mit Auswirkung auf die Investmentaktivitäten sowie Kanada und Schweden, die mit größeren Transaktionen sowohl im Logistik- als auch Living-Sektor aufwarten konnten.

Hela Hinrichs kommentiert: "Globale Investoren mit reichlich Eigenkapital und Dependancen vor Ort spielten trotz Reise- und Quarantänebeschränkungen weiterhin eine entscheidende Rolle und setzten im Immobilienmarkt im ersten Quartal 17,5 Mrd. USD um, mit Fokus auf den Bürosektor: 48 Prozent ihrer Investitionen machen die Bedeutung dieser Gruppe für die Erholung des Sektors deutlich. Insgesamt steigende Asset-Allokationen, gepaart mit einem sich stabilisierenden Fundraising-Markt werden als Liquiditätsquellen für eine breitere Erholung sorgen."

Portfoliodiversifizierung steht im Fokus der Investoren. Märkte mit unterschiedlichen Angeboten in etablierten oder wachsenden Sektoren wie Wohnen, Logistik oder immer stärker auch alternative Anlagen wie Rechenzentren profitieren und ziehen Gelder von Investoren an. Diese Sektoren machten 52 Prozent der abgeschlossenen Transaktionen aus, ein Plus von 8 Prozent.

Zwar bleiben global weniger risikobehaftete Anlagen die Haupttreiber der Transaktionsaktivitäten, wobei der Core-Anteil im Büro- und Einzelhandelssektor auf das höchste Niveau seit 2015 gestiegen ist. Die Nachfrage nach opportunistischen Investments in wettbewerbsintensiven Marktsegmenten legte aber zu. Investitionen in Logistik und Wohnen kamen auf einen Anteil von 63 Prozent an allen opportunistischen Transaktionen im ersten Quartal (Q 1 2020: 44%). In EMEA erreichten Industrie- und Logistikimmobilien mit 10 Mrd. USD ein Rekord-Transaktionsvolumen, das mit 40 Prozent über dem Fünfjahresschnitt der ersten Quartale lag.

Hela Hinrichs abschließend: "Trotz wirtschaftlicher Erholung, anhaltender staatlicher Stimulierungsmaßnahmen und steigender Impfquoten sowie den damit verbundenen vorsichtig optimistischen Aussichten auf eine Belebung des Investmentmarkts in den nächsten Monaten gilt nach wie vor, dass sich viele Märkte weltweit immer noch auf unsicherem Terrain bewegen."

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Dorothea Koch
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