Aktuelle Umfrage ergibt gemischtes Zeugnis für die Kieferorthopäden in Deutschland

Mainz (ots) -

80 % der Patienten sind mit ihrer kieferorthopädischen Behandlung zufrieden oder sehr zufrieden. Dies ergab eine Onlinebefragung des Meinungsforschungsinstitutes INSA im Auftrag des Medical Data Institute im Juli 2022. Befragt wurden 750 Erwachsene, davon 62 % weiblich und 73 % in der Altersgruppe von 18-39 Jahren. Berücksichtigt wurden nur Patienten, die durch einen Zahnarzt für Kieferorthopädie bzw. einen Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, und nicht durch einen überregionalen Anbieter behandelt wurden. Bei der Behandlung dominiert die feste Zahnspange mit 52 %. Herausnehmbare Kunststoffschienen, sogenannte Aligner, machten 22 % der Therapie aus.

Jeder fünfte Patient unzufrieden

Die Ergebnisse zeigen, dass jeder fünfte Patient mit seiner kieferorthopädischen Behandlung nicht zufrieden war. Von den unzufriedenen Patienten berichteten 57 % über eine ungenügende Behandlung bzw. Beratung und 34 % von einer Zahnbeschädigung, einer ungewollten Zahnverschiebung oder Zahn- und Kieferschmerzen. In welcher Situation und zu welchem Zeitpunkt eine Schädigung auftrat, wurde nicht erhoben, dennoch ist kritisch zu hinterfragen, warum es bei einer kieferorthopädischen Behandlung überhaupt zu einer Zahnbeschädigung kommt. Da es Alternativen zu den festen Spangen gibt, kommt der Beratung eine große Bedeutung zu: Der Patient muss verstehen, warum ein Kieferorthopäde diese oder jene Behandlungsmethode empfiehlt.

Insbesondere Frauen bemängeln fehlende Kommunikation

Unabhängig von der Zufriedenheit mit dem kieferorthopädischen Ergebnis, kritisierten 17 % aller Befragten die unzureichende Kommunikation von Seiten des behandelnden Arztes. Die betroffenen Patienten klagten insbesondere über mangelnde Aufklärung zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten sowie über fehlende Kommunikation zu Vorgehen und Behandlungskosten. Mit der Aufklärung über Behandlungsalternativen waren mehr weibliche Patienten unzufrieden. So hätten sich 55 % der Frauen, die mit der Kommunikation nicht zufrieden waren, eine wesentlich bessere Aufklärung über weitere Behandlungsoptionen gewünscht. Bei den Männern waren es nur 32 %. Im Ergebnis haben 59 % aller Frauen eine feste Zahnspange bekommen und nur 20 % eine Aligner-Therapie. Bei den Männern hatten 41 % eine feste Zahnspange erhalten und 25 % eine Aligner-Therapie.

Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen auch in der kieferorthopädischen Behandlung um ihre Rechte kämpfen müssen. Warum das so ist und warum mehr Männer als Frauen eine Aligner-Therapie erhalten, müssen zukünftige Befragungen aufklären.

Artikel zum Thema: Kieferorthopädie - ein Selbstbedienungsladen? (https://www.thrombose-initiative.de/2022/05/20/kieferorthopaedie-ein-selbstbedienungsladen/)

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Prof. Dr. Knut Kröger

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