Jahreskonferenz der AlphaDekade

Jeder zehnte Erwerbstätige hat Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.

Nürnberg (ots) -

Knapp vier Millionen Beschäftigte in deutschen Unternehmen haben große Lücken beim Lesen und Schreiben, beim Rechnen und bei digitalen Kompetenzen. Wie kann ihre Qualifizierungs- und Beschäftigungsfähigkeit erhalten werden? Welche Vorteile haben Unternehmen, die ihre Beschäftigten weiterqualifizieren? Und wie können Grundbildungsangebote systematisch in der Personalentwicklung und beruflichen Weiterbildung verankert werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich am 27./ 28. September rund 250 Expertinnen und Experten aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf der Jahreskonferenz zur Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (2016-2026) in Nürnberg.

In Deutschland haben knapp 3,9 Millionen Erwerbstätige Grundbildungsbedarf. Häufig gelten sie als zuverlässige und sorgfältige Arbeitskräfte. Jedoch haben sie Schwierigkeiten, selbst einfache E-Mails zu verfassen, schriftliche Arbeitsanweisungen zu verstehen oder an einer Weiterbildung teilzunehmen. In einer komplexen und zunehmend digitalisierten Arbeitswelt wird das mögliche Beschäftigungsfeld für sie immer kleiner, während gleichzeitig der Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften Branchen wie Handwerk, Logistik, Pflege oder Gastronomie unter Druck setzt. Gerade in diesen Branchen sind besonders viele Arbeitsplätze mit gering literalisierten Menschen besetzt.

Bei der diesjährigen Jahreskonferenz der AlphaDekade geht es insbesondere darum, wie sich Grundbildungsangebote in die berufliche Weiterbildung integrieren lassen. Dabei liefern vom Bundesbildungsministerium geförderte Projekte zur arbeitsorientierten Alphabetisierung und Grundbildung viele Erkenntnisse und Ansätze, um Lücken zwischen Angeboten der Grundbildung sowie Angeboten der Arbeitsförderung zu schließen.

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels betont Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., die Relevanz der Förderung von Grundbildung für Unternehmen: "Die Entwicklungen und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sowie in der Arbeitswelt veranlassen Unternehmen zunehmend, Grundbildung als Teil der Personalentwicklung zu erproben und auf Basis guter Erfahrungen entsprechende Angebote in das betriebliche Weiterbildungsportfolio aufzunehmen. Der Vorteil von arbeitsorientierter Grundbildung liegt in der praxisbezogenen und bedarfsorientierten Umsetzung und Weiterentwicklung im jeweiligen Unternehmen".

Pressetermin: ALFA-Mobil-Aktion

Gerne bieten wir Ihnen ein Interview mit Lern-Botschafter Gerhard Prange an, der erst im Erwachsenenalter Lesen und Schreiben gelernt hat.

Am 27. September von 12-16 Uhr vor der Meistersingerhalle, Münchener Str. 21 in 90478 Nürnberg

Am ALFA-Mobil informieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesverbands Alphabetisierung und Grundbildung e.V. über Lern- und Hilfsangebote in der Region. Das Projekt im Rahmen der AlphaDekade wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Über die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung

Die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (AlphaDekade) ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und gesellschaftspolitischen Partnern. Ziel ist es, bis 2026 das Grundbildungsniveau deutlich zu erhöhen. Da die Erreichbarkeit von Erwachsenen mit niedrigen Schriftsprachkompetenzen die größte Herausforderung darstellt, fördert das BMBF Forschungsvorhaben sowie Projekte, die den Zugang über den Arbeitsplatz und das lebensweltliche Umfeld herstellen. Zur Koordination der AlphaDekade hat das BMBF eine Koordinierungsstelle eingerichtet.

Pressekontakt:



Maike Just, Koordinierungsstelle AlphaDekade, Tel.: 0228-107 2602, just@bibb.de
Fredrik Barkenhammar, KOMPAKTMEDIEN, Tel.: 030-308811-64, fredrik.barkenhammar@kompaktmedien.de


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