Fachkräftemangel im Handwerk - Gute Leute finden und behalten

Köln (ots) -

Anmoderationsvorschlag: Es ist aktuell eines der ganz großen Themen, auch in der Politik - der Fachkräftemangel. Haben 2010 in Deutschland noch rund 57.000 Fachkräfte gefehlt, sind es mittlerweile knapp 540.000, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Dabei fehlt es unter anderem in sozialen Berufen, in der Betreuung und Pflege, in der IT und vor allem im Handwerk an Fachkräften. Was das für Folgen hat, wie Handwerks-Unternehmen beim Rekrutieren von Fachkräften vorgehen sollten und was das Thema Arbeitsschutz damit zu tun hat, sagt uns jetzt mein Kollege Mario Hattwig.

Sprecher: Ein Teil der Lösung des Fachkräfteproblems sind neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der sogenannten Generation Z, die langsam in den Arbeitsmarkt strömt, allerdings bestimmte Erwartungen an ihren künftigen Handwerksbetrieb hat.

O-Ton 1 (Dr. Anika Jansen, 21 Sek.): "Also das kommt eigentlich immer mehr raus, dass der Generation Z das Thema Sicherheit noch mal wichtiger ist als der Generation Y davor. Gleichzeitig wollen sie sich aber auch selbst verwirklichen. Flexible Arbeitszeiten sind auch wichtig. Also viele finden auch dann zum Beispiel die Vier-Tage-Woche toll. Also die Generation Z ist eine Generation mit sehr vielen unterschiedlichen Ansprüchen."

Sprecher: So Dr. Anika Jansen, Ökonomin am Institut der deutschen Wirtschaft im Projekt Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, kurz KOFA. Handwerksunternehmen müssen sich also anpassen, auf die Generation Z und deren Eltern zugehen.

O-Ton 2 (Dr. Anika Jansen, 14 Sek.): "Also zum Beispiel bei Elternabenden in Schulen dabei zu sein und ja vielleicht sogar auch in Zeitungen inserieren oder auf Facebook unterwegs zu sein, obwohl da die jungen Leute vielleicht gar nicht mehr sind. Aber die Eltern sind eben noch da. Und wenn da so eine Empfehlung von Eltern kommt, dann hat das durchaus einen großen, großen Einfluss."

Sprecher: Und auch das Thema Frauenförderung spielt eine große Rolle beim Fachkräftemangel im Handwerk.

O-Ton 3 (Dr. Anika Jansen, 17 Sek.): "Da kann eigentlich nur eine wirklich frühe Berufsorientierung helfen, wo man eben nicht erst mit 16 anfängt, sondern im Grunde eigentlich noch früher ansetzt, dass auch junge Mädchen da verschiedene Berufe ausprobieren und schauen, ob das ja was für sie ist. Und ich denke, da ist wirklich wichtig, da früh anzufangen."

Sprecher: Eine große Herausforderung ist es außerdem, die bestehende Belegschaft eines Betriebs zu halten. Altersgemischte Teams und Weiterbildungsangebote sind hier Lösungsansätze, aber auch Angebote für flexiblere Arbeitszeiten. Alters- und auch geschlechterübergreifend sind die Themen Gesundheit und Arbeitssicherheit ebenfalls wichtig für viele Fachkräfte.

O-Ton 4 (Dr. Anika Jansen, 28 Sek.): "Und das möchten die Mitarbeiter:innen auch heutzutage bei ihren Unternehmen auch gefördert haben. Es gibt auch eine Studie von der ETH Zürich. Und da kam zum Beispiel heraus, wenn es ein gutes Betriebsklima gibt, dass sie dann eigentlich bei gleichbleibendem Gehalt trotzdem zufriedener damit sind. Und das sind einfach Sachen, wo sich heute ein Betrieb drum kümmern muss, weil es bringt nichts, viel Geld in die Rekrutierung gesteckt zu haben, sondern Mitarbeiterbindung wird auch immer wichtiger."

Abmoderationsvorschlag: Das ganze Interview mit Dr. Anika Jansen zu den Themen Fachkräftemangel und Arbeitssicherheit im Handwerk können Sie in der neuesten Folge des Podcasts "Ganz sicher" der Berufsgenossenschaft für die Branchen Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse, kurz BG ETEM, hören. Unter anderem kommt dort auch Hans Auracher zu Wort. Er ist Vizepräsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, kurz ZVEH. Außerdem ist er Elektroinstallateur-Meister und beschäftigt in seinem Unternehmen 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einfach reinklicken unter bgetem.de/ganzsicher.

Pressekontakt:



Christian Sprotte
Tel.:0221/3778-5521
Mail: sprotte.christian@bgetem.de


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