Nach ZEIT-Bericht über fragwürdige CO2-Zertifikate

Wirtschaftsministerium kritisiert lasche Regeln auf dem Kompensationsmarkt - Unternehmen prüfen Konsequenzen

Hamburg (ots) -

Volkswagen, SAP, Lavazza: Zahlreiche Unternehmen prüfen nach Enthüllungen über fragwürdige CO2-Zertifikate nun Konsequenzen. Die Wochenzeitung DIE ZEIT und die britische Tageszeitung The Guardian hatten berichtet, dass erhebliche Teile der CO2-Zertifikate, mit denen Unternehmen ihre Emissionen kompensieren, offenbar wertlos sind und das Klima nicht schützen.

Der italienische Kaffeehersteller Lavazza erklärt nun, er sei "ernsthaft beunruhigt" über die Ergebnisse der Recherche und habe sofort alle betroffenen Abteilungen eingebunden, um die Vorwürfe zu prüfen. Der deutsche Softwarekonzern SAP teilt mit, sein Portfolio an Kompensationsprojekten zu überprüfen. Der Volkswagen-Konzern erklärt, man sei "selbst abhängig von den am Markt etablierten Standards und darauf angewiesen, dass diese kritisch betrachtet werden".

Auch das Bundeswirtschaftsministerium reagiert auf die Berichte. "Der Fall zeigt: Bei der freiwilligen Kompensation brauchen wir robuste Regeln, um Greenwashing zu vermeiden. Zertifikate dürfen nicht in spekulativer Art hochgerechnet werden. Das beschädigt die freiwillige Kompensation", sagt ein Sprecher des Ministeriums in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Kompensationsprojekte, die bestehende Wälder schützen, berechnen ihre Klimawirkung auf Basis einer spekulativen Annahme: Wie viel Wald würde zerstört werden, wenn man ihn nicht schützen würde? Das Wirtschaftsministerium kritisiert nun diese Art der Kompensation scharf: "Waldschutzzertifikate sind grundsätzlich klimapolitisch fraglich."

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