Desinformation und Hate Speech im Unterricht thematisieren

weitklick stellt neuen Online-Kurs für Lehrkräfte vor

Berlin (ots) -

weitklick - Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veröffentlicht einen neuen Online-Selbstlernkurs zum Thema "Desinformation und Hate Speech". Lehrkräfte können in zwei Kursmodulen lernen, wie Desinformation und Hate Speech im Internet zusammenhängen und wie sie den Umgang mit diesen Online-Risiken in den Unterricht einbringen können. Bereits seit 2020 hilft das Blended Learning-Fortbildungsprogramm von weitklick Lehrkräften bundesweit dabei, sich zum Thema Desinformation online fortzubilden. Der Kurs richtet sich an Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie an Berufsschulen und entstand in Kooperation mit dem Projekt "firewall - Hass im Netz begegnen" der Amadeu Antonio Stiftung.

In der Schule gegen Desinformation und Hate Speech stark machen

In einer Demokratie darf und sollte jeder seine Meinung äußern, auch im Internet. Problematisch wird es allerdings, wenn diese Meinungsfreiheit durch die Verbreitung von Desinformation und Hate Speech missbraucht wird. Antidemokratische Gruppierungen streuen Desinformationen und greifen bewusst Personen oder Gruppen im Netz mit menschenfeindlichen Beleidigungen und Aussagen an. "Sie wollen durch Hate Speech die öffentliche Meinung beeinflussen, um so ihre Ziele durchzusetzen. Auch im digitalen Raum ist also Zivilcourage und Engagement gefragt", weiß Charlotte Lohmann von der Amadeu Antonio Stiftung.

Desinformation und Hate Speech sind keine neuen Phänomene, aber in digitaler Form erreichen sie neue Dimensionen - besonders in Krisenzeiten. Auch Kinder und Jugendliche begegnen diesen bei ihrer Mediennutzung, wie zuletzt der Jugendmedienschutzindex 2022[1] zeigte. "Der Lernort Schule ist zentral, um für die Themen Desinformation und Hate Speech zu sensibilisieren - Lehrkräfte haben hier eine wichtige Schlüsselrolle. weitklick unterstützt Lehrende deshalb auf vielfältige Weise dabei, den Umgang mit Hass und Falschinformationen im Netz in den Unterricht zu integrieren.", so Armin Himmelrath, weitklick-Beiratsvorsitzender und Bildungsredakteur beim SPIEGEL.

Desinformation und Hate Speech verstehen - interaktiv und abwechslungsreich

Der neue Online-Kurs besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen mit fundierten Inputs, Übungen und Reflexionsfragen. Lehrkräfte lernen, Desinformation und Hate Speech zu erkennen und einzuordnen. Außerdem finden sie im Kurs-Bereich "Werkstatt" Anregungen und Materialien, die ihnen den Transfer in den Unterricht erleichtern.

Themen in Modul 1


- Zusammenhang von Desinformation und Hate Speech
- Definition, Verbreitungswege und Motivation von desinformierender Hate Speech
- Formen, Erkennungsmerkmale und Wirkung von Hate Speech
- Unterrichtsvorschläge zur Thematisierung von Hate Speech und Desinformation

Themen in Modul 2


- Wahrnehmung von Hate Speech durch Jugendliche und junge Erwachsene
- Handlungsstrategien im Umgang mit Hate Speech im Kontext von Desinformation
- Akteure, Institutionen und Anlaufstellen gegen Hate Speech
- Unterrichtsvorschläge zum Umgang mit Desinformation und Hate Speech

Der Kurs "Desinformation und Hate Speech" ist ab sofort kostenfrei unter www.weitklick.de/kurse verfügbar. Insgesamt bietet weitklick sechs Online-Kurse für Lehrende an.

Informationen zum Projekt firewall der Amadeu Antonio Stiftung gibt es unter www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/firewall/.

Interviews mit Armin Himmelrath und weiteren weitklick-Beiratsmitgliedern vermitteln wir gerne.

Über weitklick

weitklick ist ein multiperspektivisches Blended Learning-Fortbildungsprogramm und unterstützt Lehrende dabei, das Thema Desinformation im digitalen Raum nachhaltig in den Unterricht zu integrieren. Das Projekt bietet Online-Kurse, Unterrichtsmaterialien, Webinare und Fortbildungen an, in denen ein Austausch zwischen Lehrkräften und Medienschaffenden ermöglicht wird. Zielgruppe sind vor allem Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie in der Berufsbildung.

Begleitet wird weitklick von einem interdisziplinären Fachbeirat mit Expertinnen und Experten aus Journalismus, Politik, Wissenschaft und Bildungspraxis. Beiratsvorsitzender ist der Bildungsredakteur Armin Himmelrath. Die Schirmherrin von weitklick ist Prof. Dr. Gesine Schwan.

Das Projekt wird eigenständig von der gemeinnützigen FSM durchgeführt und ist eingebunden in das seit 2013 bestehende FSM-Projekt "Medien in die Schule". Die Finanzierung des Projekts erfolgt im Rahmen eines weltweiten Förderprogramms zur Stärkung von Medien- und Nachrichtenkompetenz durch Google.org.

weitklick in 132 Sekunden erklärt: Zum Video >> (https://www.youtube.com/watch?v=QKNCcDvt1oc&t=2s)

Über die FSM

Die FSM engagiert sich maßgeblich für den Jugendmedienschutz - insbesondere die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich alle wenden können, um jugendgefährdende Online-Inhalte zu melden. Die umfangreiche Aufklärungsarbeit und Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gehören zu den weiteren Aufgaben der FSM.

[1] Gebel, Christa; Lampert, Claudia; Brüggen, Niels; Dreyer, Stephan; Lauber, Achim; Thiel, Kira (2022): Jugendmedienschutzindex 2022. Der Umgang mit online bezogenen Risiken. Ergebnisse der Befragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Herausgegeben von der FSM - Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V. www.jugendmedienschutzindex.de

Pressekontakt:



FSM e.V., Leontine Päßler, Beuthstr. 6, 10117 Berlin;
Tel.: 030 24 04 84 - 43, paessler@fsm.de
www.fsm.de, Twitter: @FSM_de, Facebook: www.facebook.com/fsm.de


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