Tabak und Nahrung - nachhaltiger Tabakanbau statt plumper Verbote

Berlin (ots) -

Das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages "Nahrung statt Tabak" der Weltgesundheitsorganisation WHO zielt am Kern der Ursachen für Nahrungsmittelkrisen vorbei. In ihrem Kampf gegen den Tabak leistet die WHO damit keinen Beitrag zu sozialen und ökologischen Verbesserungen in den Erzeugerländern und unterschlägt vollständig die Anstrengungen der Branche für einen nachhaltigen Tabakanbau.

"Die WHO präsentiert mit dem diesjährigen Motto des Weltnichtrauchertags einen populistisch vereinfachten Lösungsansatz und ignoriert die Aktivitäten und Erfolge der Tabakwirtschaft für einen ressourcenschonenden Tabakanbau," erklärte Jan Mücke, der Hautgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE). "Nahrung statt Tabak" appelliere an schlichte Emotionen, gehe aber an den Fakten vorbei.

Der Anbau von Tabak ist rückläufig, findet auf weniger als 1% der weltweiten Agrarfläche statt (nach den Angaben der Welternährungsorganisation FAO etwa 3,6 Mio. ha weltweit) und stellt deswegen aus globaler Perspektive keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion dar. Nahezu die dreifache Fläche (etwa 10 Mio. ha), die weltweit für den Tabakanbau genutzt wird, geht jedes Jahr durch Versiegelung, Baulandgewinnung, Bodendegeneration oder Umweltzerstörung als Ackerfläche verloren.[1]

In vielen Ländern trägt der Anbau von Tabak zur Sicherung des wirtschaftlichen Auskommens und damit zur Ernährungssicherheit der Landwirte bei. Tabak ist eine profitable Nutzpflanze, sie gedeiht gut auf ungünstigen Böden und benötigt weniger Wasser als andere Kulturen. Die geernteten Tabakblätter sind nicht schnell verderblich und benötigen keine Kühlkette. Verträge zwischen Landwirten und Käufern garantieren eine Abnahme der Ernte und sind ein gutes Mittel für die Tabakbauern, um Preisschwankungen auf dem freien Markt zu begegnen.

Der Agrarsektor sieht sich in vielen Ländern der Welt mit ökologischen und sozialen Problemen konfrontiert, wie den Verlust der biologischen Vielfalt, die fortschreitende Waldrodung, die Verschlechterung der Bodenqualität oder Kinderarbeit. Der Tabakanbau bildet hier keine Ausnahme - die Ursachen liegen nur nicht in der angebauten Kultur begründet.

Tabak ist als landwirtschaftliches Produkt die Grundlage des wirtschaftlichen Handels der Branche. Die Hersteller von Tabakerzeugnissen nehmen die Probleme und Risiken, die im Anbau von Tabak in vielen Ländern der Welt auftreten, sehr ernst und bemühen sich deswegen intensiv um nachhaltige Verbesserung für Landwirte und die Umwelt. Sie haben gemeinsam mit Erzeugern und Abnehmern das umfassende Sustainable Tobacco Programme (STP) entwickelt, das die Standards und Regeln für gute landwirtschaftliche Praktiken, das Umweltmanagement aber auch für wichtige soziale und menschenrechtliche Bereiche festlegt. "Das Programm gilt für die gesamte Tabakbranche und die Teilnahme ist die Voraussetzung für die Belieferung unserer internationalen Mitgliedsunternehmen mit Rohtabak," erklärt Jan Mücke.

Das Programm wird unabhängig verwaltet und bewertet, ist in über 50 Ländern aktiv und erreicht mehr als 180 Tabaklieferanten und 5 Millionen Kleinbauern. Ein Schwerpunkt des Programms ist die Diversifizierung des Anbaus. Inzwischen bauen über 90 % der beteiligten Tabakpflanzer auch andere Kulturen, oftmals in Fruchtfolge, an. Dies erhöht nicht nur die Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, sondern trägt dort auch zur Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung und zum Erhalt der Bodengesundheit bei.

Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) vertritt und fördert produktübergreifend die Interessen der gesamten Wertschöpfungskette der Branche für das Rauchen, Dampfen sowie oralen Tabak- und Nikotingenuss.

[1] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/weltweit-gehen-jaehrlich-10-millionen-hektar

Ansprechpartner für Rückfragen:

Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
Jan Mücke
Hauptgeschäftsführer
Georgenstraße 25
10117 Berlin
Tel. +49 30 88 66 36 - 123
presse@bvte.de
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