Wissen Sie, wie man die Lungenfunktion misst?

Kaia Health berichtet anlässlich des dieswöchigen Welt COPD Tages über den täglichen Kampf gegen COPD-Symptome und klärt über die aktuelle Versorgung auf

18.11.2024
München (ots) -

"Wir müssen täglich kämpfen - nicht nur gegen die Symptome, sondern auch für Unterstützung und Verständnis"

Am 20. November ist Welt-COPD-Tag - ein Tag, der daran erinnert, wie lebenswichtig die Gesundheit unserer Lungen ist. Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), und viele kämpfen nicht nur gegen die Symptome, sondern auch mit einer unzureichenden medizinischen Versorgung.

Das diesjährige Motto "Kennt Eure Lungenfunktion" betont die Bedeutung von Vorsorge und frühzeitiger Diagnose. Diese Maßnahmen könnten helfen, irreversible Schäden frühzeitig zu erkennen und ernsthafte Krankheitsverläufe zu verhindern. Angesichts der stetig steigenden Prävalenz ist es jetzt wichtiger denn je, das Bewusstsein für die Erkrankung COPD und ihre Folgen zu schärfen.

Der oft unsichtbare Kampf: Leben mit COPD

Für Menschen wie die 73-jährige Brigitte Spenn, sind vermeintlich einfache Dinge wie das Treppensteigen eine große Herausforderung: "Wer wissen will, wie es ist, mit COPD zu leben, sollte versuchen, mit einem Röhrchen im Mund und zugehaltener Nase in den vierten Stock zu laufen." Seit ihrer Diagnose vor 18 Jahren begleiten sie Atemnot und Husten ebenso wie der tägliche Kraftakt, ihre Energie sorgsam einzuteilen.

COPD betrifft viele Menschen: Insgesamt leben 3,3 Millionen Menschen in Deutschland mit dieser Erkrankung. Wie Frau Spenn fühlen sich auch viele andere vom Gesundheitssystem im Stich gelassen. Notwendige Therapien, wie gezieltes Bewegungstraining, sind oft schwer zugänglich, und bürokratische Hürden erschweren den Alltag. Die Herausforderungen sind vielfältig, doch das Verständnis für COPD bleibt oft gering.

Das Beispiel von Lutz Hennrich: Therapie und Rückschläge

Auch Lutz Hennrich, ehemaliger Schlosser und Bergarbeiter, kennt diese Belastungen nur zu gut. "Ich habe im Bergbau gearbeitet und war dort einer starken Luftverschmutzung ausgesetzt", erzählt der 68-Jährige. Doch als erste Beschwerden auftraten, wurde er lange nicht ernst genommen. Jahre später half ihm die digitale Therapie-App Kaia COPD mit Atem- und Bewegungstherapie, die er täglich von zuhause durchführen konnte. Dank dieser Unterstützung konnte er seine Lungenfunktion stabilisieren. Leider wurde die App im Mai aus dem Katalog der erstattungsfähigen Behandlungen gestrichen. Hennrich und viele andere Patient:innen haben damit einen wichtigen Zugang zu einer Behandlungsmöglichkeit verloren, die ihnen bei der Bewältigung ihres Alltags geholfen hat.

"Kennt Eure Lungenfunktion": Ein Appell an alle

COPD ist eine Erkrankung, die oft unerkannt bleibt, bis es zu spät ist. Das diesjährige Motto "Kennt Eure Lungenfunktion" ruft dazu auf die Lungenfunktion regelmäßig durch einen Spirometrie-Test überprüfen zu lassen. Bei diesem Test werden Menge und Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft gemessen, was wichtige Hinweise auf die Gesundheit der Atemwege gibt. Schon ohne merkbare Symptome kann eine eingeschränkte Lungenfunktion auf ernsthafte Gesundheitsrisiken hinweisen. Eine präventive Spirometrie könnte vielen Betroffenen helfen, schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden.

Auch wenn Rauchen als Hauptursache für COPD gilt, sind weitere Risikofaktoren wie Luftverschmutzung, frühkindliche Infektionen und Belastungen am Arbeitsplatz bekannt. Lungenexperte Dr. Rainer Glöckl, Leiter des Forschungsinstituts für Pneumologische Rehabilitation, betont: "Die Lungenfunktion ist ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit. Frühzeitige Messungen können helfen, schwere Verläufe zu vermeiden."

Atemwegserkrankungen: Ein Thema, das uns alle betrifft

Chronische Erkrankungen der Atemwege nehmen in Deutschland und weltweit zu - und betreffen längst nicht nur die ältere Generation. Tatsächlich zählt COPD zu den drei häufigsten Todesursachen weltweit. In Deutschland sind Atemwegserkrankungen eine der größten Belastungen für das Gesundheitssystem. Nach der GOLD-Klassifikation, die COPD in vier Schweregrade einteilt, sind Patient:innen in den den höchsten Stadien (GOLD 3 und 4) in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt und häufig auf eine lebenslange Sauerstofftherapie angewiesen.

Diese Herausforderungen bleiben oft unbemerkt - bis es zu schwerwiegenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen kommt. Fehlende Präventionsmaßnahmen und bürokratische Hürden führen zu verzögerten Therapien, die eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes für die Betroffenen und hohe Kosten für das Gesundheitssystem nach sich ziehen.

Innovative Lösungen und notwendiger Fortschritt

Gezielte Bewegungstherapien und digitale Gesundheitslösungen zeigen jedoch, dass Verbesserungen möglich sind. Die App "Kaia COPD", von der auch Frau Spenn und Herr Hennrich profitierten, bot Menschen mit der Erkrankung COPD die Möglichkeit, ihre Symptome aktiv zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. "Während ich die Therapie nutzte, verringerte sich mein COPD-Stadium um eine Stufe", erzählt Lutz Hennrich stolz.

Dennoch mussten viele Betroffene im Mai 2024 einen Rückschlag hinnehmen, als Kaia COPD aus der Liste der erstattungsfähigen Behandlungen des BfArM gestrichen wurde und diese wertvolle Unterstützung verloren ging.

Ein Aufruf an Politik und Gesellschaft

COPD ist nach wie vor eine Erkrankung, die dringend mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung braucht. Brigitte Spenn und Lutz Hennrich wünschen sich mehr Engagement von Politik und Gesellschaft, um die Versorgung zu verbessern. Sie hoffen, dass die Versorgungslücken, die heute noch viele Betroffene betreffen, geschlossen werden, damit mehr Menschen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Was Sie tun können: Nutzen Sie Spirometrie-Checks und achten Sie auf Ihre Lungenfunktion

Im Rahmen der Vorsorge empfehlen Experten regelmäßige Spirometrie-Tests, die die Funktion der Lunge messen und frühzeitig auf mögliche Erkrankungen hinweisen können. Auch für Menschen ohne Symptome sind diese Tests wertvoll, da sie frühzeitig auf gesundheitliche Risiken aufmerksam machen können.

In unserem Blog finden Betroffene aktuelle Beiträge zu den besonderen Herausforderungen der COPD im Winter und hilfreiche Tipps zur Erkrankung COPD.


- Durch den Winter mit COPD: So reduzierst du Kältestress (https://kaiahealth.de/magazin/durch-den-winter-mit-copd-so-reduzierst-du-kaeltestress/)
- Welche Ursachen hat die COPD? Die wichtigsten Risikofaktoren (https://kaiahealth.de/magazin/welche-ursachen-hat-die-copd-die-wichtigsten-risikofaktoren/)
- 5 Tipps für den Umgang mit COPD (https://kaiahealth.de/magazin/5-tipps-fuer-den-umgang-mit-copd/)

Über Kaia Health

Kaia Health wurde 2016 von Konstantin Mehl und Manuel Thurner in München gegründet. Das Digital-Health-Unternehmen entwickelt digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf der Basis multimodaler Therapie (Kombination aus Bewegung, Wissen und Entspannung). Die Wirksamkeit der digitalen Therapien von Kaia ist durch mehrere randomisierte kontrollierte Studien belegt. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz passen sich die Anwendungen individuell an die Schmerzintensität und die Leistungsfähigkeit der Nutzenden an. Der integrierte 3D Bewegungscoach ermöglicht auch korrigierende Assistenz beim Training. Damit bietet Kaia behandelnden Ärzt:innen sowohl eine Alternative als auch eine Erweiterung zur klassischen Versorgung. Kaia Health ist mit über 700.000 Nutzenden weltweiter Marktführer im Bereich der digitalen Therapien. Das Unternehmen beschäftigt aktuell ca. 100 Mitarbeitende in München und New York. Weitere Informationen auf www.kaiahealth.de

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