SCHUFA Corona-Update #2

Aktuelle Studie zur Lage von Soloselbständigen und Kleinstunternehmern zeigt Gewinner und Verlierer sowie mehrheitlich noch Zuversicht

Quelle: SCHUFA Holding AG, 2020 /

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Wiesbaden (ots) - Aktuelle Befragung von 900 Soloselbständigen und 400 Kleinstunternehmen zeigt Gewinner und Verlierer // Großteil der Befragten nutzt Rücklagen und verschiebt größere Investitionen // Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bewertet jeder zweite positiv, genutzt wurden sie jedoch weniger // Trotz aktueller Herausforderungen zeigen sich Unternehmer beim Blick in die Zukunft vielfach noch zuversichtlich // Stigmatisierung von Unternehmen nach Größe nicht hilfreich // Zur Vermeidung von Ausfällen oder gar Insolvenzketten ist die Einzelbetrachtung wichtig //

Eine Umfrage im Auftrag der SCHUFA zur Lage von Soloselbständigen und Kleinstunternehmern zeigt, dass jeder zweite mit stabilem oder sogar steigendem Umsatz in 2020 rechnet. Ebenso sehen knapp zwei Drittel der Befragten Unternehmer optimistisch in die Zukunft. Rund 40 Prozent rechnen sogar mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation.

Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der SCHUFA Holding AG: "Unsere Umfrage zeigt, dass die Gruppe der Soloselbständigen und Kleinstunternehmer ihr Finanzverhalten vielfältig auf die Herausforderungen angepasst hat: so hat jeder zweite auf Rücklagen zurückgegriffen und Investitionen zurückgestellt. Darüber hinaus geht die Hälfte für 2020 noch von einem stabilen oder sogar gestiegenen Umsatz aus. Das passt zu der Rückmeldung, dass die knappe Mehrheit der Befragten mit den Maßnahmen von Bund und Ländern zufrieden ist, aber nur ein geringer Anteil diese auch tatsächlich genutzt hat. Eine pauschale Bewertung der Einzel- und Kleinstunternehmer als Verlierer wird den Realitäten daher nicht gerecht und führt zu einer unnötigen Schwächung des engagierten Unternehmertums."

Herausforderungen mit vielfältigen Maßnahmen begegnet

Um die Situation zu bewältigen haben die Unternehmerinnen und Unternehmer unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. So haben sie auf Rücklagen zurückgegriffen, Investitionen aufgeschoben, von verschiedenen Stundungsregelungen Gebrauch gemacht oder ihr Unternehmenskonto überzogen.

Staatliche Unterstützungsmaßnahmen unterschiedlich stark genutzt

Die Zufriedenheit mit den Maßnahmen von Bund und Ländern zur finanziellen Unterstützung kleiner Unternehmen, Selbständigen und Freiberuflern pendelt sich in allen Gruppen auf mittlerem Niveau ein. So sagen 50 Prozent der Soloselbständigen und 53 Prozent der Kleinstunternehmen sie seien mit den Unterstützungsmaßnahmen zufrieden.

Die tatsächliche Nutzung der Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern verteilt sich hingegen mit größeren Unterschieden. Von mindestens einer Maßnahme Gebrauch gemacht haben nur 30 Prozent der Soloselbständigen jedoch bis zu 41 Prozent der Kleinstunternehmen.

Umsatzeinschätzung 2020 zeigt Verlierer aber auch Gewinner

Auf die Frage nach der Umsatzeinschätzung für 2020 im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich zwar mitunter deutlich reduzierte Prognosen der Unternehmer, doch gibt es in allen drei Gruppen jeweils auch Unternehmer, die trotz der Krise von einem Wachstum oder immerhin von einem stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ausgehen. Bei den Soloselbständigen und den Kleinstunternehmen mit 3-5 Mitarbeitern gehen sogar jeweils mehr als die Hälfte von mehr oder zumindest stabilem Umsatz gegenüber 2019 aus.

Die Mehrheit der befragten Unternehmer blickt optimistisch in die Zukunft

Insgesamt zeigen sich mit der derzeitigen finanziellen Situation ihres Unternehmens 50 Prozent der Soloselbständigen zufrieden. Bei den Kleinstunternehmern sind dies sogar 59 Prozent.

Auf die Frage nach der Einschätzung der zukünftigen Auftragslage vermutet trotz der gegenwärtigen Herausforderungen jeweils nur etwas mehr als ein Drittel der Soloselbständigen sowie der Kleinstunternehmer, dass sie zukünftig weniger zu tun haben werden. Auch auf die Frage "Wie sicher schätzen Sie die Zukunft Ihres Unternehmens alles in allem ein?" geben lediglich 36 Prozent der Soloselbständigen an, dass sie Zukunft des eigenen Unternehmens als "unsicher" einschätzen. Von den Kleinstunternehmern sagen dies mit 32 Prozent noch weniger. Die mit zwei Dritteln überwiegende Mehrheit der Unternehmer in Deutschland richtet den Blick somit eher zuversichtlich in die Zukunft.

Auch im Hinblick auf die zukünftige Unternehmensentwicklung zeigen sich große Teile der Einzel- und Kleinstunternehmer eher optimistisch. Dies spiegelt sich in der Einschätzung der finanziellen Situation des Unternehmens in fünf Jahren wieder. Hierzu geben jeweils rund 40 Prozent der Unternehmer an, dass sich die finanzielle Situation ihres Unternehmens in den kommenden fünf Jahren wieder verbessern wird (Soloselbständige 38%, Kleinstunternehmen 41%). Ob dies so bleibt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich die Lage in den kommenden Wochen und über den Winter entwickelt.

Blick auf das einzelne Unternehmen wichtig. Stigmatisierungen ganzer Branchen vermeiden

Die Ergebnisse machen deutlich, dass es keinen Sinn ergibt, Unternehmer pauschal nach ihrer Größe in Betroffenheitsklassen einzuteilen. Es gibt in allen Gruppen Gewinner und Verlierer sowie Starke und Schwache. Bei der Bewältigung der Situation helfen pauschale Stigmatisierungen demnach wenig weiter. Dies gilt besonders für die Verwendung drastischer Begriffe für Unternehmen, bei denen man lediglich die Insolvenz noch nicht sähe, obwohl sie eigentlich bereits in der Pleite seien. Solcherlei mag zwar für Schlagzeilen sorgen, für einen konstruktiven Umgang mit der Situation eigenen sich derartige Äußerungen nicht.

Für das erfolgreiche Bewältigen der Lage ist vielmehr ein rechtzeitiger und möglichst exakter Blick auf den individuellen Geschäftspartner wichtig. Dies ist für viele Soloselbständige und Kleinstunternehmer neu und ungewohnt. Aber gerade eine solche Prüfung ermöglicht es dem Unternehmer, unerwarteten Zahlungsausfällen vorzubeugen und sich somit vor der Gefahr zu schützen, selbst in die Insolvenz gerissen zu werden. Zudem kann so wirksam dem Beginn möglicher Insolvenzketten begegnet werden, ohne dass Unternehmern pauschal der Zugang zu Finanz- oder Warenkrediten erschwert wird.

Die SCHUFA hat bereits früh in der Krise eine Entscheidung gegen pauschale Bonitätsabstufungen von Unternehmen - weder nach Größe noch nach Branchenzugehörigkeit - getroffen. Sie stellt stattdessen vielfältige individuelle Lösungen zur Verfügung, mit denen sich Unternehmer aktuell und objektiv ein Bild über die wirtschaftliche Lage des jeweiligen Geschäftspartners verschaffen können.

Die Befragung

Im Auftrag der SCHUFA Holding AG wurden in einer Online-Befragung der NORDLIGHT research GmbH im Zeitraum vom 24. September bis zum 5. Oktober 2020, 700 Soloselbständige, sowie jeweils 200 Kleinstunternehmen (mit 1-2 Mitarbeitern und mit 3-5 Mitarbeitern) befragt.

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