EVELIN GRUNEMANN

Malerei – Grafik – Kunsttherapie

 

Herzlich willkommen

 

»Fast immer haben [ihre Wesen] zum Zeichen einer gemeinsamen Abstammung – eine Doppelnatur, sind halb Mensch, halb Tier. Wenn Zellen die Keimlinge auch voneinander isolieren, sind sie doch durch Linien wie mit einer Nabelschnur untereinander verbunden und bilden zusammen einen übergreifenden Organismus. Verlassen sie jedoch

den hegenden Kreis, verlieren sie den Zusammenhalt, beginnt Individuation und damit Entfremdung. Was bleibt, ist eine unstillbare Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies,

dem Ort der Nähe und Geborgenheit. In Gesten voller Verlangen findet sie ihren Ausdruck.

Überhaupt sind Gebärden ein wichtiges Indiz für Befindlichkeiten. Emotionale Spannungen machen aus den Figuren Empfindungszeichen, wie schon in den früheren Arbeiten.

Die Vergeblichkeit der Gesten beklagt neben einer individuellen Situation einen Zivilisa-tionsprozess, der zum Vergessen unserer Wurzeln führte.

Während die Naturvölker die Erinnerung daran in ihren Riten immer wachgehalten haben, wurde die Verbindung zum Ursprung vom Fortschrittsglauben schon bald zerrissen«

 

Monika Tschirner, Textauszug Kunstkatalog »Evelin Grunemann«